Hallo Zusammen,
ich bin schon etwas älter und habe vor wenigen Jahren mit Mikado Produkten das Helifliegen begonnen.
Bisher habe ich mir die Flugparameter von meinem 550SE, 690SX und anderen nach meinem Wissen und Gefühl eingestellt.
Für sicheres Fliegen, Rundflug hat das bestens geklappt. Nun habe ich mir einen Logo 200 gekauft und fliege den in Bank 1. Das ist Fliegen wie auf Schienen. Sehr dynamisch und aber auch extrem sicher. Das hätte ich bei den großen gerne auch oder wenigstens so ähnlich. Die Parameter vom 200er kann ich sicher nicht übernehmen.
Aber kann mir jemand sinnvolle Einstellungen für meinen Flugstil geben?
Logo 550SE: HauptR E: 85, W: 45, E: 50, S: 110, L: 0:
HeckR E: 85, DR: 60, E: 55;
Drehzahl 1500, E: 40.
Die Pitchkurve ist flach und geht von -45 zu +75.
Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar. Aber ohne den 200er wäre ich nie ins Nachdenken gekommen. ;-)

Grüße Andreas

Hallo Andreas,

beschreib doch mal zwei, drei Situationen mit dem 200-er und im Vergleich mit dem 550-er.

Einfache Prosa, ich fliege so-und-so an, steure so-und-so, der eine Heli verhält sich so, der andere so.
Schweben, Rundflug, Kunstflug, Landeanflug, dort, wo Du halt Unterschiede bemerkst.

Es gibt ja hauptsächlich zwei Zustände: ich steure, und der Heli setzt das um (mehr oder weniger gut/präzise), oder ich steuere nicht (Schweben, Geradeausflug/Rundflug vielleicht etwas am Nick gezogen aber sonst stabil, und der Heli fliegt eher pfeilgeradeaus, oder nicht.

Ich könnte jetzt auch sagen, Wendigkeit/Drehrate hoch, Expo runter, Leichtigkeit etwas eindrehen, mehr Pitch zulassen und das dann halt entsprechend steuern, Optimiererflug und Trimmflug machen falls nicht aktuell, ggfs. etwas mit der Drehzahl hoch, weil das Setup allgemein ziemlich 'lahm' aussieht, aber das ist vermutlich nicht zielführend

Grüßle

Eddi

Born to fly ...
forced to work.

Hallo Eddi,

zuerst vielen Dank für Deine Ausführungen.
Wie schon geschrieben, bin ich (noch) kein Kunstflieger und werde nie der 3-D Flieger werden.
Mein Ziel ist es einen Scale-Heli sicher und schön zu fliegen. Zum Üben verwende ich Logo-Modelle und versuche gelerntes im Scaleflug (Hughes 500 als 600er) umzusetzen. Dies gelang mir mit den obigen Einstellungen ganz gut. Die "lahme" Einstellungen habe ich mir einfach nach und nach eingestellt, damit ich den Heli sicher steuern kann. das ist mir soweit auch gelungen. Ich war mir aber immer ein wenig unsicher beim Nasezumir-Fliegen/Schweben. Mit dem 200er geht das bestens. Da mache ich auch Aufschwünge/Turns usw. Nasenschweben und Nasezumir-Fliegen geht stressfrei. Der hat mehr Flug-Stabilität und ist trotzdem wendig und agil. Ohne den 200er wäre ich eigentlich zufrieden gewesen. Aber jetzt weiß ich da geht vielleicht mehr.

Ich hoffe, dass ich mein Anliegen etwas präzisieren konnte.

Viele Grüße
Andreas

Moin Andreas,

am Setup selbst will ich nix kritteln jeder so, wie er sich damit gut fühlt.
Ich fliege auch eher weiträumig/flächenfliegermäßig, mit Abstechern in's andere Genre ab und zu.
Aber ich habe mir angewöhnt, mit kleinen Ausschlägen zu fliegen, fühle mich damit gut und wohl.
Auch beim (Fun-)Scale-Modell. Du würdest mit der 1,8 m BO 105 vermutlich Schnappatmung bekommen, wie wendig die ist
Ich bin's halt so gewohnt.

Grundsätzlich muss man zwei Dinge betrachten: die Stabilität, wenn Du nix tust (Nasenschweben, Knüppel in der Mitte bspw.).
Da wird auch mit Deinem Setup nix sein, der LOGO (egal welche Größe) liegt wie ein Brett.
Wenn er etwas auf- und ab geht im Wind, hilft tatsächlich Leichtigkeit, weil die eben nicht nur den Pitchbereich verschiebt, sondern über die Sensoren auch stabilisiert. Hier liegt ein Unterschied zum 200-er, bei dem ist das standardmäßig drin.
Und dann die Stabilität beim Rundflug, Kunstflug (bspw. Turns). Wenn der Heli für das eigene Gefühl zu wendig eingestellt wäre, würden kleinste Zitterer am Knüppel schon Unruhe rein bringen, wenn er zu indirekt reagiert, fühlt sich das auch nicht vertrauenserweckend an.
Um noch einen drauf zu setzen, es kann Kopfsache sein ... beim 200-er hat man u. U. weniger Hemmungen wie beim 550-er oder 690-er.

In Deinem Setup bei der Drehzahl könnte man vermutlich die Hauptrotor-Empfindlichkeit noch hoch schrauben, ohne dass der Heli in Resonanzen kommt (erst hörbar, bzw. sichtbar, wenn man kurze Roll- oder Nick-Impulse gibt und direkt wieder definiert abstoppt).
Man könnte auch mit P (schneller Proportionalanteil) oder I (etwas behäbigerer I- oder Heading-Hold-Anteil) spielen, aber nachdem die Gesamtempfindlichkeit beides beeinflusst, würde ich erst mal dort ansetzen.
Für mich würde auch die flache Pitchkurve eine große Rolle spielen, denke ich, ich müsste für die kleinen Korrekturen (bspw. im Nasenschweben) oder für einen Aufschwung/Turn einen vergleichsweise großen Pitchweg knüppeln. Aber wie gesagt, da könnten (im direkten Vergleich mit dem 200-er) auch ein paar Punkte Leichtigkeit einen bemerkenswerten Unterschied machen.

Grüßle

Eddi

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.2021 09:44 von Eddi E. aus G..

Hallo Eddi,

nochmals vielen Dank für Deine sehr ausführlichen Anmerkungen.
Ich werde sie in den nächsten Flügen ausprobieren.
Wenn ich Erkenntnisse habe, werde ich mich nochmals melden.

Viele Grüße
Andreas :-)

Hallo Eddi,

ich habe an den von Dir empfohlenen Parametern etwas "gespielt". Das hat hat meine Helis tatsächlich zu meinem gewünschten Flugverhalten gebracht. Sie sind auf der einen Seite agiler geworden aber auf der anderen Seite auch stabiler in der ruhigen Flugphase. Verändert habe ich:
Hauptrotoremfindlichkeit höher, Leichtigkeit höher und die Pitchkurve steiler.

Nochmals vielen Dank und viele Grüße

Andreas

Moin Andreas,

ja fein das freut mich!

Weiterhin viel Spaß!

—Eddi

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