Warum hilft das bei Heckpendeln?

Hallo,

Nach einem erfolgreichen Aufbau, habe ich mit meinem 550SX am Wochenende ein paar Testschweber gemacht.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass das Heck ziemlich heftig gependelt hat. Forum gelesen und den Blatthalter überprüft und so leichtgängig wie möglich gemacht. Nach ein paar Versuchen (ich kann das Teil jetzt blind aus und einbauen) wurde das Pendeln deutlich besser, war aber nicht ganz weg. Ich habe heute früh dann noch einmal alles gaaanz leichtgängig gemacht aber es hat immer noch gependelt. Das Pendeln war drehzahlunabhängig und auch bei unterschiedlichen Gain entweder weniger schnell oder schneller, Amplitude war immer gleich.

Als Letztes habe ich dann im Forum hier einen Einstellung probiert und das Pendeln war sofort viiiiel weniger. Es war nicht ganz weg, aber fast nicht mehr zu sehen. jetzt meine Frage.

Im Beitrag Heckpendeln 700 wurden folgende Werte von RV vorgeschlagen.

- Setze P auf 100
- Setze I auf 40
- Setze D auf 7

Warum helfen diese Werte so gut und kaschieren sie nicht nur ein Problem, dass ich mit meinem Heck habe?
Punkte die mir aufgefallen sind.

- Als Heckservo ist ein Savox SH1290MG verbaut, ist das vielleicht ein Grund, man liest hier unterschiedliche Antworten.
- Was ich bei der Heckrotornabe bemerkt habe ist, dass die Blatthalter stechen bleiben, wenn ich die Schraube normal fest anziehe, ich muß ein wenig zurücknehmen (kleine Abstandsscheibe ist verbaut) um mit ein wenig Spiel eine reibungsfreie Bewegung hinzubekommen (die Drucklager natürlich überprüft, sind richtig eingebaut).

/Michael



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2020 07:50 von MGU.

Hi Michael,

die Ursache ist unseren Versuchen und der Erfahrung nach entweder die Mechanik, oder das Servo, oder eine Kombination daraus.

Ich muss sagen, ich bin mit dem 1290 schon Jahre (und viele) unterwegs, ohne nennenswerte Probleme, auf verschiedenen Helis (500, 550 600 SX und SE). Dass das Heck mal nicht ganz ruhig steht, OK, und das stört mich nicht, aber es sieht auch nicht so aus, wie ich es schon in Videos oder live gesehen habe.

Wir haben erst kürzlich Testreihen gemacht, und mussten feststellen, dass selbst mit einem (wirklich) alten Futaba-Servo, das wir aus einem 800 XXtreme von anno dunnemal umgesetzt haben auf einen aktuellen 700-er oder 800-er _sofort_ Ruhe war, ohne etwas zu verändern.
Plus, man kann höhere Empfindlichkeiten fahren.

Das selbe war auf einem Heli, der per se zum Pendeln neigte, auch im Vergleich mit anderen (und auch exklusiven) Markenservos zu beobachten.

Irgendwas scheint Futaba bei den Servos besser besser gemacht zu haben, und zu machen.
Nicht umsonst liest man Tread auf-Thread ab auch immer wieder, mach ein Futaba BLS rein, und Du hast Ruhe. Hat man dann in aller Regel auch.
Häkchen dran.

Zu Deiner Frage: P und vor allem D helfen dem Servo auf die Sprünge. I ist eher hinderlich, der Heading Hold hebt ein langsames Pendeln u. U. eher noch hervor.

Man kaschiert das Problem damit tatsächlich eher, aber da das Pendeln auch technisch keine Gefahr darstellt, nur optisch stört, ist das auch OK.
Vorausgesetzt natürlich immer, dass sonst alles in Ordnung ist ... wenn es bspw. pendelt, weil die Schraube im Umlenkhebel auf der letzten Rille wackelt, oder-oder, gilt Satz eins natürlich nicht.

Aus den Tests ist eine Pendel-Unterdrückung als neuer Parameter entstanden, die höchstwahrscheinlich schon in's nächste Update für die NEO einfließen wird.

Grüßle

Eddi

Born to fly ...
forced to work.

Darf ich hier noch nachfragen, welcher Futaba zu empfehlen wäre? Den BLS251 gibts ja nimmer und der Nachfolger ist nur für 4.8V ausgelegt. Ich will mir jetzt deswegen nicht extra einen BEC für den Heckservo einbauen..

Was wäre denn eine passende Futaba Alternative, so wie es sich anhört sind dort alle Heckservos "geeignet".

Hallo,

das BLS 251 SB ist für 6-Volt-Betrieb ausgelegt, das BLS 276 SV und das BLS 274 SV sind jeweils HV-Servos und haben eine Nennspannung von 7,4 Volt.

Manche Anbieter geben bei den Daten als maximale Betriebsspannung für die HV-Servos auch 8,4 Volt an.

Der Unterschied zwischen dem 276 und dem 274 ist die Zeitdauer des Mittenimpulses. Das 251 und das 276 hat den schmalen Mittenimpuls (760 µs). Servos mit dem schmalen Mittenimpuls sollen feinfühliger reagieren.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich auch einmal ein Heckpendeln nur durch Servotausch reduzieren konnte (1290 gegen BLS 251).
Der Heli ist allerdings insofern etwas speziell, dass das Heckservo vorne sitzt und das Stahldrahtgestänge an 7 Stellen geführt ist. Deshalb war die Reibung dort recht hoch. War ein Thunder Tiger 720 E. Beim TT 800er hat man dann das Servo ans Heckrohr gesetzt. Von dem gab es allerdings keine Nitroversion.
Beim TT 720 Nitro hätte sich ein hinten sitzendes Heckservo wohl in den nicht verbrannten Treibstoffresten aufgelöst.

Ansonsten geht es mir wie Eddi. Ein leichtes Heckpendeln stört mich nicht mehr, da es in der Regel ja nur im Schwebeflug auftritt. Am Beginn meiner Helifliegerei hat mich das schon ab und zu genervt.
Das Pendel ließ sich eigentlich immer durch eine penible Bearbeitung der Heckrotorwelle abstellen.

Gruß, Wolfram

Soo, ein kleines Update meinerseits.

BLS251SB eingebaut, Ursprungssettings eingestellt und gestestet. Ergebnis.... steht wie Bock.
Klar bei Wind schwingt er noch immer ganz ein wenig aber das paßt schon.
Ich bin mir immernoch sicher, dass ich mit besseren mechanischen Einstellungen (polieren etc) das auch hinbekommen hätte, aber so wars schneller.

Vielen Dank noch einmal für die guten Infos und Rückmeldungen von euch.

/Michael

Hi Michael,

fein. Die sprichwörtliche Kanone hilft offenbar (fast) immer, gegen den Spatz

Manchmal kann man sich offenbar aber wirklich auch einen Wolf polieren, alles überarbeiten, andere Blätter verwenden etc. pp., und es ist doch das Servo, in sofern ... fire and forget.

Grüßle

Eddi

Born to fly ...
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